wissenschaft@phw 04/2024

Beim Treffen der Partner im Oktober stand auch ein Ausflug an den Bodensee auf dem Programm. Foto: Monica Bravo Granström

Projekt „Critical Making“

Digitale Kompetenzen und Umgang mit Desinformation im Unterricht

Die Pädagogische Hochschule Weingarten leitet seit Januar 2024 das internationale Erasmus+ Forward-Looking Projekt „Critical Making“, das digitale Kompetenzen und den kritischen Umgang mit Desinformation im MINT-Unterricht adressiert. Das Projekt, das von der EU mit über 1,1 Millionen Euro gefördert wird, bringt Partnerinstitutionen aus Italien, Polen, Schweden, Luxemburg und Israel zusammen und läuft bis Ende 2026.


Schwerpunkte und Zielsetzung des Projekts

Im Mittelpunkt von „Critical Making“ steht die Entwicklung und Erforschung von Lehransätzen und praxisnahen Fortbildungskonzepten im MINT-Bereich. Dabei kommt dem Konzept der pädagogischen Makerspaces eine zentrale Rolle zu, die Lehrkräften und Lehramtsstudierenden eine interaktive Umgebung bieten, in der sie kritisch und projektorientiert mit digitalen Tools arbeiten und dabei Methoden zur Vermittlung von Medienkompetenz und zum Umgang mit Desinformation erproben können.

Das CoLiLab an der PH Weingarten bietet viele Möglichkeiten digitale Lehr-Lernmaterialien zu entwickeln. Fotos: Monica Bravo Granström

Forschung

Das Projekt entwickelt und evaluiert praxisorientierte Lehrmaterialien und Fortbildungskonzepte zum Einsatz der Methode des „Making“ und von Makerspaces in Verknüpfung mit der Förderung digitaler Kompetenzen und des kritischen Denkens sowie dem Umgang mit Desinformation. Dazu werden Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse des internationalen Partnernetzwerks gebündelt und darauf aufbauend Lehr-Lern-Szenarien entwickelt, die die Potentiale von Makerspaces ausnutzen, projektbasiertes Lernen umsetzen und die Entwicklung sogenannter 21st Century Skills befördern. Dabei spielen auch neuartige Technologien wie Sensorik und Robotik auf Basis von Arduino, 3D-Druck sowie virtuelle und erweiterte Realität eine wichtige Rolle, die Lernende in eigenen Projekten spielerisch kennen lernen und für eigene Ziele anwenden lernen. Der reflektierte Einsatz inzwischen allgemein verfügbarer generativer KI wird dabei in allen Phasen mitgedacht und befördert. Die Erprobung und Evaluation erfolgt in den Ländern der Projektpartner in Kooperationen mit jeweils für die Lehrer(weiter-)bildung verantwortlichen Institutionen. Im Fokus der Evaluation stehen dabei die Kompetenzvermittlung, insbesondere in Bezug auf kritisches Denken und digitale Kompetenzen, aber auch Aspekte der Akzeptanz.

Zwischenbilanz und Austausch im Projekt

Beim zweiten Projekttreffen, das im Oktober 2024 in Weingarten stattfand, haben die Hochschulpartner zusammen mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) Konzepte und Methoden diskutiert, die in den kommenden Phasen des Projekts umgesetzt und wissenschaftlich begleitet werden sollen, wie etwa die Definition von „Critical Making“ und methodische Umsetzungen. Ein Besuch in der Wissenswerkstatt in Friedrichshafen sowie praxisnahe Einblicke in das CoLiLab der PH Weingarten unterstützten dabei die Erarbeitung und Anpassung von Lehransätzen.


Nächste Schritte und Ausblick

In der nächsten Projektphase wird das Weingartener Projekt-Team vertieft an der Entwicklung eines Curriculums und methodischen Empfehlungen arbeiten, die Lehrkräfte befähigen sollen, digitale Kompetenzen und kritisches Denken im Unterricht zu fördern. Dabei wird der Einfluss von Makerspaces auf die Unterrichtsqualität und die Ausbildung der Lehrkräfte weiter untersucht. Das Konzept wird zunächst im Wintersemester 2024/2025 in einer Pilotphase in Lehrveranstaltungen an der PH Weingarten getestet. In den folgenden Phasen werden Szenarien von den Partnern untereinander erprobt.


Projektteam

Prof. Dr. Wolfgang Müller, Dr. Monica Bravo Granström, Sara Durski, Jun.-Prof. Steve Kenner, Prof. Dr. Isabel Rubner, Patrick Nazarenus, Prof. Dr. Holger Weitzel

Zur Projekthomepage

-------------------------

Autor:innen: Dr. Monica Bravo Granström, Sara Durski, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Müller

Fotos: Dr. Monica Bravo Granström

Projekt SENSE.STEAM im Endspurt

Im Projekt SENSE.STEAM arbeiten 15 Institutionen aus Europa an der Entwicklung eines theoretischen Rahmens sowie praktisch umsetzbaren Methoden, Aktivitäten und Hilfestellungen zur gewinnbringenden Implementierung von STEAM-Elementen in verschiedene Bildungskontexte. Das Fach Physik an der PH befasst sich mit phänomenorientierter und interdisziplinärer naturwissenschaftlicher Bildung.

Projekt IGEL weiter gefördert

Für zugewanderte Lehrkräfte ist es nicht leicht, eine Zulassung für den Schuldienst in Deutschland zu erhalten. In dem Projekt IGEL können sie die fehlenden Qualifikationen erwerben. Nach fünf Jahren erfolgreicher Arbeit kann das Projekt mit einer neuen Förderung weitermachen.

Physikalisches Denken in der Kita vermitteln

Der erste Durchlauf des Projekts PhysikSPIEL wurde erfolgreich beendet. Ziel war es, ein innovatives Fortbildungsangebot zu entwickeln, das Kindergartenlehrpersonen befähigt, physikhaltige Bildungsangebote alltagsintegriert im Spiel zu gestalten.

Datenschutz